Forschung in der
Abteilung für Südostasienwissenschaft
Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung für Südostasienwissenschaft sind Mensch-Umwelt Beziehungen, Politische Ökologie und Nachhaltigkeit; Gender und Intersektionalität; Globalisierung; Entwicklungs- und Transformationsprozesse; Arbeiter*innenbewegungen und Migration; zivilgesellschaftliche Organisierung; Urbanität und Transdisziplinarität.

Publikationen und Workingpaper
Hier finden Sie eine Übersicht der Publikation und Workingpapers der Abteilung für Südostasienstudien.
SpEAking – Sprachkenntnisse als Schlüssel in der gegenwartbezogenen Forschung: Vielfältig, Nachhaltig, International und Digital
Das Projekt SpEAking wird im Rahmen der Projektlinie „vielfältig.nachhaltig.digital“ aus dem Strategiefonds „Zukunftsorientierte Lehre“ gefördert, wird von Prof. Kristina Großmann geleitet und läuft von 2021 bis 2024. Es zielt darauf ab, den Spracherwerb von Indonesisch, Vietnamesisch und Thailändisch auszubauen und mit gegenwartsbezogenen Forschungsinhalten zu verknüpfen. SpEAking bündelt Kompetenzen, tauscht Best- Practice-Modelle aus und entwickelt neue Methoden in der Sprachausbildung.


DKN Working Group: Alternative Sustainabilities. Between local contexts and global measures
The working group is supported by The German Committee Future Earth (DKN) and runs from 2022 until 2024. Spokespersons are Prof. Dr. Kristina Großmann and Dr. Sandra Gilgan. The DKN is an independent scientific advisory body of the German Research Foundation (DFG) and national contact point and platform for developments and activities within the international research program for global sustainability “Future Earth” and the “World Climate Research Programme” (WCRP).
Working Group Alternative Sustainabilities
The aim of the group is to identify, bring together and analyze so-called “alternative” practices, approaches, concepts and understandings, strategies and initiatives of sustainability. “Alternative” here means ways of addressing the current ecological, social and economic crises in ways that are not (yet) included in current mainstream sustainability discourses and programs. They can shed light on other perspectives on or ways of dealing with lived realities that can enrich higher-level knowledge for sustainable development and recommendations for action in practice or policies.


Atheismus in Südostasien: Ways of life nichtgläubiger Menschen in religiös geprägten pluralen Gesellschaften
Regionalwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Arbeiten zu Südostasien befassen sich oft mit religiösen Phänomenen, so dass dieser Raum, vor allem im insularen Südostasien, in der wissenschaftlichen Repräsentation fast durchweg als religiöser Raum erscheint. Die bedeutende Stellung von Religion innerhalb dieser Gesellschaften ist zweifelsohne wichtig, jedoch gerät dadurch oft aus dem Blick, dass sich in diesen Gesellschaften zunehmend Menschen als nicht-religiös und mitunter sogar als atheistisch verstehen. Besonders in den letzten Jahren haben sich atheistische Gruppen in sozialen Medien organsiert. Zunehmender Religiosität steht auch eine wachsende Anzahl von Atheist*innen gegenüber, die bisher jedoch in der Forschung wenig Beachtung fanden. Das Forschungsprojekt Atheismus in Südostasien wird von PD Dr. Timo Duile geleitet und von der DFG für den Zeitraum zwischen 2022 bis 2025 gefördert.
Im Forschungsprojekt soll es darum gehen, atheistische ways of life in den pluralen, religiös geprägten Gesellschaften Südostasiens zu beschreiben und in einer regionalwissenschaftlichen, vergleichenden Perspektive zu analysieren. Indonesien, Malaysia und die Philippinen sind allesamt Beispiele für plurale Gesellschaften, in denen verschiedenen Religionen unter einer politischen Einheit leben, auch wenn die konkreten religionshistorischen Kontexte verschiedene sind. Alle diese Staaten und Gesellschaften sind jedoch religiös geprägt. Während auf den Philippinen eine formale Trennung zwischen Religion und Staat besteht und Einflussnahme vornehmlich über Lobbygruppen und Politiker geschieht, sind in Malaysia und Indonesien Politik und Religion stärker institutionell verflochten. Alle drei Gesellschaften können als überaus religiös gelten und stehen Atheismus oft feindselig gegenüber.
Das Forschungsprojekt untersucht, wie Atheist*innen in diesen Gesellschaften mit sozialen und politischen Druck umgehen, Bewältigungsstrategien entwerfen und nicht-religiöse soziale Räume konstituieren. Es soll herausgearbeitet werden, wie Atheismus als Lebensform, als grundlegendes Gefühl des in-der-Welt-Seins, sich in verschiedenen atheistischen ways of life ausprägt. Atheismus vermittelt zwar ein grundlegendes Weltverhältnis, dieses kann aber auf mannigfaltige Weise sozial realisiert werden, abhängig von konkreten lebensweltlichen Erfahrungen aufgrund sozialer Klasse, Habitus, Bildungshintergrund, ethischen oder politischen Überzeugungen, usw.
Im Projekt werden zunächst Diskurse zu Atheismus und staatlicher Umgang mit dem Nichtreligiösen, z.B. in Gesetzen, analysiert und verglichen, wobei ein Augenmerk auf den religionshistorischen Kontexten und den Positionen der jeweiligen Mehrheitsreligionen liegt. Sodann werden mit ethnographischen Methoden verschiedene atheistische ways of life herausgearbeitet. Auch diese ways of life werden länderübergreifend verglichen. Es soll abschließend der Frage nachgegangen werden, ob sich in den pluralen, religiös geprägten Gesellschaften in Südostasien spezifische Muster atheistischen Lebens und spezifische lokale/regionale Konzepte von Atheismus finden lassen.
Globale Transformation und sozialökologische Reproduktion: Perspektiven der Labour Geography (im deutschsprachigen Raum)
PD Dr. Oliver Pye und Dr. Michaela Doutch sind Teil des Netzwerks, welches an an der Abteilung für Südostasienwissenschaft institutionell angedockt ist und die Labour Geography als eigenständiges Forschungsfeld in der deutschsprachigen Geographie verankern will. Labour Geography rückt das räumlich relevante Handeln von arbeitenden Menschen und Arbeiter*innenbewegungen ins Zentrum der Analyse geographischer Entwicklungsprozesse. Sie ist im englischsprachigen Raum eine anerkannte Subdisziplin der Geographie geworden, die in den letzten Jahren um Perspektiven erweitert wurde, die Alltagshandeln, informelle Arbeit, soziale Reproduktion, neue Formen von Organisierung und Akteure aus dem Globalen Süden verstärkt thematisieren.
Das Netzwerk will deutschsprachige Wissenschaftler*innen zusammenbringen, die mit und zu Labour Geography forschen und publizieren. So sollen Synergieeffekte erzielt werden, die zur Etablierung der Subdisziplin im deutschsprachigen Wissenschaftsraum sowie zur Weiterentwicklung der internationalen Labour Geography beitragen. Zu diesem Zweck will das Netzwerk zwei übergreifende, aktuelle Themenfelder – globale Transformationsprozesse und sozialökologische Reproduktion – bearbeiten und aktualisieren. Im Themenstrang „Globale Transformationsprozesse“ wollen wir uns mit neuester Forschung (auch der Netzwerkmitglieder) auseinandersetzen, die danach fragt, wie Arbeiter*innen und ihre Organisationen auf die Transnationalisierung und Digitalisierung von Produktionsprozessen reagieren und diese zugleich geographisch mitgestalten. Theoretisch verbindet sich hier die Verknüpfung einer subjektfokussierten Perspektive mit neuen Debatten um Strukturen und Ursachen von globaler Ungleichheit. Im Themenstrang „Sozial-Ökologische Reproduktion“ werden laufende Arbeiten der Netzwerkmitglieder zu sozialer Reproduktionsarbeit und Einbettung von Arbeit in gesellschaftliche Naturverhältnisse diskutiert und weiterentwickelt. Dabei wird die Diskussion mit neueren Debatten um den gesellschaftlichen Stellenwert von Arbeit verknüpft. Als Querschnittsthema zu den beiden Themensträngen wird erstens eine (global-lokale) Labour Geography der Covid-19-Pandemie entwickelt und zweitens methodische Fragen der Labour Geography diskutiert. Das Netzwerk wird über einen Zeitraum von drei Jahren in sechs intensiven, dreitägigen Arbeitstreffen ergebnisorientiert zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die gemeinsamen Publikationen: ein deutschsprachiges „Handbuch der Labour Geography“, ein Special Issue zu „Neue Perspektiven der Labour Geography“ in einer deutschsprachigen geographischen Fachzeitschrift, sowie weitere themenspezifische Artikel in deutschsprachigen und internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Die Erarbeitung dieser Publikationen wird durch einen intensiven Austausch mit renommierten internationalen Vertreter*innen der Labour Geography unterstützt. Das Netzwerk will explizit auch Nachwuchswissenschaftler*innen fördern und Möglichkeiten der Weiterentwicklung bieten. Die Zusammenarbeit soll nach Verlaufsende u.a. über gemeinsame Forschungsarbeiten verstetigt werden.


Cluster of Excellence “Beyond Slavery and Freedom: Asymmetrical Dependencies in Pre-Modern Societies”
Prof. Christoph Antweiler and Prof. Kristina Großmann are Principle Investigators at the Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (BCDSS). With its research the BCDSS aims to overcome the binary opposition of "slavery versus freedom".
New Environmentalisms and Global Change in Southeast Asia
Since August 2020, Prof Dr. Christoph Antweiler, Dr. Timo Duile, Prof. Dr. Kristina Großmann, Dr. Michael Kleinod, Dr. Oliver Pye and Frank Seemann are leading the project “New Environmentalisms and Global Change in Southeast Asia” which is funded by the University of Bonn in the programme Bonn Global Collaboration Fund.
In this project, we explore current new developments in the field of environmental transformations, human-environmental relationships and how people react to these changes what we call “new environmentalisms”. In this project, we collaborate with academics and activists from Indonesia, Malaysia, Singapore, Laos, Thailand and Vietnam. The project includes a workshop with collaboration partners in Southeast Asia which was held in June 2021 and scoping trips (if possible) to Southeast Asia by the end of 2021.


Habilitationen
Hier finden Sie eine Übersicht über Habilitationen der Abteilung für Südostasienstudien.
Zeitschrift Südostasien
Seit 2012 ist die Abteilung an der Redaktion der Zeitschrift Südostasien der Stiftung Asienhaus und des Philippinenbüros in Köln beteiligt. Studierende haben sich immer aktiv eingebracht und sind herzlich eingeladen, dies weiterhin zu tun. Südostasien versammelt Stimmen aus und über Südostasien zu aktuellen Entwicklungen in Politik, Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft und Kultur. Zu vier Schwerpunkthemen im Jahr erscheinen Beiträge über die Region und die Länder Südostasiens sowie deren globale/internationale Beziehungen.


Übersetzungen
Übersetzungen ins Vietnamesische
- Ferdinand von Schirach "Khủng bố" (Übersetzt von Nguyễn Xuân Hằng)
- Auszug aus dem Roman "Wo auch immer ihr seid" von Khuê Phạm (Übersetzt von Nguyễn Xuân Hằng)
- Übersetzung für das Projekt "Internet und Gesellschaft" vom Goethe-Institut Hanoi (Von Nguyễn Xuân Hằng)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
- Wasser in Asien. Forschungen zur politischen Ökologie fluider Ressourcen“ (Antweiler)
- „Stadt, Land, Fluss: die politische Ökologie des Sungai Kapuas (Kalimantan, Indonesia)“ (Pye, Radjawali)
- „Die Entstehung sozialer Bewegungen im Kontext von Prekarisierung und Transnationalität in Südostasien“ (Pye, Reese, Weiss)
- „International Labour Migration as a Way of Life in the Philippines” (Christ)
- „Seri Puisi Jerman. Eine Reihe deutschsprachiger Lyrik in indonesischer Übersetzung“ (Damshäuser)
- „Anthologie moderner indonesischer Lyrik in deutscher Übersetzung“ (Damshäuser)
- Ökonomie der Anrufung. Zum Verhältnis von Indigenität, Staat und Wirtschaft in Indonesien (Duile)
- Women workers in the garment factories of Cambodia. A feminist labour geography of global (re)production networks (Doutch)
- Project KNOTS
- FuturEN
- WERN 2022 - Eighth Annual Conference of the World-Ecology Research Network
