Universität Bonn

Abteilung für Religionswissenschaft

Exkursionen an der Abt. für Religionswissenschaft

Exkursionen sind ein integraler Bestandteil des Studiums der Vergleichenden Religionswissenschaft an der Universität Bonn. Die Exkursionsangebote stehen in der Regel allen Studierenden des Faches offen.


Nächste Exkursion:

Exkursion zum Thema "Religiöse Praxis im postmigrantischen Ruhrgebiet" nach Essen am 07./08. Juni 2024 mit einer Übernachtung im Unperfekthaus Essen. Die Kosten werden vom Projekt "Praktische Wege in die Religionswissenschaft" übernommen. 

Vorbereitungssitzungen: 19.April, 11 - 15 Uhr, 17.Mai, 12 - 15 Uhr

Nachbereitungssitzung: 21.Juni, 12 - 15 Uhr

Die Exkursion findet im Rahmen von “Praktische Erkundung von Religionen vor Ort” (BA) und “Begegnungen mit muslimischen Einrichtungen” (MA) statt. Bei freien Plätzen sind alle Studierenden der Religionswissenschaft willkommen. 

Konzept

Im Rahmen des Projekts „Praktische Wege in die Religionswissenschaft: Vielfältige Spieledidaktik, nachhaltige Begegnungen und digital-gestützte Fachorientierung in der Studieneingangsphase“ (2023–2026) etablieren wir eine agile religionswissenschaftliche Exkursionsdidaktik.
Eine Exkursionseinheit besteht aus Vorbereitungs-, Durchführungs- und Nachbereitungsphase. Ein zuvor erarbeitetes inhaltliches Faktenwissen sowie ein methodisches Übungswissen wird im Rahmen der Exkursionen durch das praktische Erleben der Komplexität religiöser Formationen komplimentiert und anschließend reflektiert:

  1. Eine kultursensible Exkursion, welche mit einem religionswissenschaflichen Blick beobachtet, bedarf vielfältiger Vorbereitungen. Die Vorbereitungsphase zielt in ihrer agilen und kollaborativen Gestaltung auf kognitives Lernen in begleitetem Selbststudium, die Aktivierung des Vorwissens der Studierenden sowie auf eine affektive Aspekte einbeziehende und von postkolonialer Ethnographie angeregte, Auseinandersetzung mit Forschungsethik, safety und consent.
    Die Methode der (teilnehmenden) Beobachtung kann in einem vorbereitenden, für die Situation im Feld sensibilisierenden analogen Simulationsspiel gemeinsam reflektiert werden. Das gesprächsbasierte, analoge Spielformat bietet eine aktive und kreative Auseinandersetzung mit im Feld begegnenden gesellschaftlichen Herausforderungen wie Rassismus, Sexismus und Kolonialismus und ermöglicht einen wissenschaftsethischen Reflexionsprozess hinsichtlich der Rolle als Forscher*in und der eigenen Positionalität.
  2. Die Durchführungsphase besteht im Wintersemester aus einer Tagesexkursion (im Modul „Praktische Erkundung von Religionen vor Ort“) und im Sommersemester aus einer Exkursionen mit einer Übernachtung, bei der die Kriterien von Green Travel berücksichtigt werden. Es werden hierbei nicht nur explizit religiöse Stätten als agile Lernumgebungen in die religionswissenschaftliche Lehre einbezogen, sondern auch Orte, die im weiteren Sinne religionswissenschaftlich relevant erscheinen, an und aus denen sich etwas lernen lässt.
    In dieser Phase stehen – neben einer Aktivierung und transformativen Verknüpfung kognitiven Wissens – vor allem affektives und psychomotorisches Lernen als Erwerb von fachbezogenem Übungswissen im Zentrum, das über die methodisch kontrollierte, experimentelle Einnahme unterschiedlicher Interaktions- und Beobachtungspositionen zu einer Aneignung des ‚religionswissenschaftlichen Blicks‘ führt.
  3. Die Nachbereitungsphase verbindet affektives und kognitives Lernen in didaktisch reflektierten Feedback- und Bewusstseinsbildungsprozessen sowie in der detaillierten Analyse der in ethnographischen Beobachtungen produzierten ‚Übungsobjekte‘ und Feldforschungsergebnisse.
ISKCON Koeln 2018
Sonntagsfest (2018) im Bhakti Yoga Zentrum Gauradesh der International Society of Krishna Consciousness (ISKCON) in Köln. © Rafaela Eulberg
Ein Tempelfest in Hamm. Eine Menschenmenge von Menschen mit südasiatischem Migrationshintergrund. Im Vordergrund steht eine Person mit einer Fotokamera in der Hand. Tempelfest (2018) des hindu-tamilischen Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm/Uentrop.
© Rafaela Eulberg

Ziele

Ziel der Exkursionen ist es, ein in Seminaren vermitteltes Wissen um die Vielfalt religionswissenschaftlicher Forschungsmethoden auf der Handlungsebene zu aktualisieren und in der Bearbeitung konkreter Forschungssituationen zur Anwendung zu bringen. Die agile Exkursionsdidaktik – die auch Ansätze virtueller Ethnographie einschließen kann – trägt zur Erweiterung interkultureller Kompetenzen und der Einübung eines rassismuskritischen Blicks auf soziale Interaktionen bei. Insbesondere in der Begegnung mit Migrant*innen an von diesen geleiteten religiösen Orten erfahren und reflektieren Studierende die gegenwärtige Vielfalt sozialer und religiöser Positionierungen und analysieren die Komplexität gesellschaftlicher Machtstrukturen.
Die Bonner Religionswissenschaft verfügt über vielfältige und langjährige Erfahrung darin, mit Studierenden religiöse Orte als Lernorte zu besuchen. Für die Religionswissenschaft im Kontext der Asienwissenschaften steht die konkrete Begegnung mit asiatischen Migrant*innen und ihren religiösen Praktiken sowie die Aneignung asiatischer Traditionen durch europäische Akteure zumeist im Zentrum.


Unter anderem wurden in den letzten Jahren im Rahmen der Seminare Exkursionen zu folgenden Orten durchgeführt:

  • zum hindu-tamilischen Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm/Uentrop
  • zum Hari Om Mandir der afghanischen Hindu Gemeinde in Köln
  • zum Bhakti Yoga Zentrum Gauradesh der International Society of Krishna Consciousness (ISKCON) in Köln
  • zum European Institut of Applied Buddhism (EIAB) in Waldbröl

Wir bemühen uns, die Exkursionen möglichst barrierefrei durchzuführen. Bei Fragen und Anregungen dazu wenden Sie sich gerne an uns.

Kontakt und weitere Informationen

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