Universität Bonn

Abteilung für Japanologie und Koreanistik

70. Todestag des Japanologen Friedrich Max Trautz
(3. Juni 1877 - 6. April 1952)

Foto: Trautz ca. 1936

Trautz mit dem Historiker Nakata Hōjū auf dem Tempelberg Kōya-san (ca. 1936)
© Abt. für Japanologie und Koreanistik

Anlässlich seines 70. Todestags sei heute an den Japanologen Friedrich Max Trautz (1877-1952) erinnert. Während seiner ersten Karriere als Offizier beschäftigte er sich mit dem japanischen Militär, dessen Sieg gegen Russland 1905 ihn dazu bewog, Japanisch zu lernen.

In den 1920ern schlug er eine Laufbahn als Japanwissenschaftler ein, seine Promotion war die erste im Hauptfach Japanologie an der Berliner Universität. In seiner Forschung beschäftigte er sich zeitlebens hauptsächlich mit Pagoden, der wichtigsten japanischen Handelsstraße Tōkaidō und dem frühen Japangelehrten Siebold.

Als deutscher Leiter des Japan-Instituts in Berlin (1926-1930) sowie erster Direktor des Deutschen Forschungsinstituts in Kyōto (1934-1938) nahm er Schlüsselpositionen für den deutsch-japanischen Kulturaustausch der Zwischenkriegszeit ein.

Obwohl sein wissenschaftliches Werk heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, stellt sein umfangreicher Nachlass – neben zahlreichen Büchern, Fotos und japanischen Objekten unterschiedlichster Art insbesondere die über Jahrzehnte sorgsam aufgehobene und geordnete Korrespondenz – eine wichtige Quelle dar. Ein großer Teil befindet sich im Besitz der Abteilung für Japanologie und Koreanistik.

Nachdem 2019 bereits einige besonders wichtige Stücke in einer Ausstellung im Universitätsmuseum und dem gleichnamigen Begleitband* gezeigt werden konnten, wird dieser Teilnachlass nun im DFG-Projekt „F. M. Trautz (1877-1952) und die deutsch-japanischen Beziehungen vom Kaiserreich bis zur NS-Zeit“ aufgearbeitet und für die Nachwelt bewahrt.

Bonn, den 6. April 2022 // Das Team des Trautz-Projekts

  * Harald Meyer, Reinhard Zöllner (Hg.): Die Sammlung Trautz. Visuelle Schätze aus dem Nachlass des Japangelehrten Friedrich M. Trautz (1877-1952). Unter Mitarbeit von Daniel Gerichhausen, Hendrik Groth und Paul Schoppe. München: Iudicium, 2019. Reihe: ERGA. Reihe zur Geschichte Asiens, Band 18. Link zur Verlagsseite: https://www.iudicium.de/katalog/86205-219.htm

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