Universität Bonn

Institut für Orient- und Asienwissenschaften

Sprachstudien am IOA

Zwölf verschiedene asiatische und orientalische Sprachen gehören zum Lehrangebot des IOA. Hier erfahren Sie, in welchen Profilen des B.A. Asienwissenschaften (Kernfach) sowie in welchen Zwei-Fach-B.A.-Studiengängen sie studiert werden können. In den beiden M.A.-Studiengängen des Instituts können die Sprachkenntnisse weiter vertieft werden.

Arabisch

Arabisch (al-luġa al-ʿarabīya) gehört zur Familie der semitischen Sprachen und ist die heute am weitesten verbreitete Sprache aus dieser Familie. Die moderne arabische Standardsprache („Hocharabisch“) beruht auf dem „klassischen“ Arabisch und ist diesem in vielen Aspekten – etwa in der Grammatik – noch sehr ähnlich.

Die modernen regionalen Sprachvarietäten („Dialekte“), die in den arabischsprachigen Ländern heute hauptsächliche Umgangssprachen sind, unterscheiden sich von dieser klassischen Form jedoch insbesondere in der Aussprache, teils auch im Vokabular und in grammatischen Formen. So kann es etwa marokkanischen und syrischen oder ägyptischen Muttersprachler*innen schwer fallen, einander zu verstehen: Während die nordafrikanischen Umgangssprachen z.B. Vokabular aus den Berbersprachen und als Erbe der Kolonialzeit auch des Französischen enthalten, finden sich z.B. im syrischen Arabisch zahlreiche persische und türksprachige Lehnworte.

Nicht nur wegen seiner Bedeutung als Sakralsprache des Islam gehört Arabisch zu den Weltsprachen und ist zudem eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen. Arabisch und seine als ‚Dialekte‘ bezeichneten regionalen Varietäten werden in mehr als 36 Ländern Westasiens und Afrikas als Amtssprache bzw. anerkannte Minderheitensprache gesprochen.

In Ihrem Studium werden Sie hauptsächlich die arabische Hochsprache lernen, die Ihnen dann als „Ausgangspunkt“ für vertiefende Studien im klassischen Arabisch – der Sprache der arabischen Literatur und des Korans – ebenso dienen wird, wie zur Erarbeitung „alltagstauglicher“ aktiver Sprachkenntnisse, wenn Sie die ein oder andere arabischsprachige Region bereisen.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© PixaBay Lizenz CC 1.0
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Jun.-Prof. Dr. Carmen Brandt

Bengalisch

Mit mindestens 300 Millionen Muttersprechern und mehreren Millionen Zweitsprechern ist Bengalisch eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt.

Darüber hinaus verfügt sie über eine lange und reiche Tradition religiöser und nicht-religiöser Literatur. Die bengalische Sprache spielt bis heute für Alltag, Wissenschaft und Politik in Bangladesch und im indischen Bundesstaat Westbengalen eine unabdingbare Rolle, ohne deren Kenntnis man sich in diesen Regionen kaum ein Forschungsfeld ausreichend erschließen kann.

Hauptaugenmerk der Sprachvermittlung liegt auf der passiven Beherrschung der Sprache, die es ermöglicht, relevante Quellen für Forschung und Anwendung mit einzubeziehen. Nach der erfolgreichen Absolvierung des Begleitfachs Bengalisch sind die Studierenden in der Lage, mittelschwere bengalischsprachige Texte unter Zuhilfenahme eines Wörterbuches zu lesen.

Chinesisch

Das Chinesische ist eine isolierende Sprache, d.h., die Wörter werden nicht flektiert. Das vereinfacht die Grammatik wesentlich, führt aber andererseits auch zu einer relativ starren Wortstellung.

Gleichzeitig ist das Chinesische auch eine sehr lautarme Sprache. Umso wichtiger sind die vier Töne, die eine bedeutungstragende Funktion erfüllen. Vor allem mit dem Erwerb der chinesischen Schrift geht ein Lernaufwand einher, der deutlich höher als in den indoeuropäischen Sprachen mit ihren Alphabetschriften ist. Um einfache Zeitungstexte lesen zu können, sollte man mindestens 1200 Schriftzeichen kennen.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© PixaBay Lizenz CC 1.0
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Jun.-Prof. Dr. Carmen Brandt

Hindi

Neben Englisch ist Hindi die offizielle Sprache der indischen Union und zudem eine der meistgesprochenen Muttersprachen der Welt.

Durch den offiziellen Status dieser Sprache und deren konstante Verbreitung durch Bildung, Film, Musik und Fernsehen hat sich Hindi auch außerhalb des Ursprungsgebietes zu der wichtigsten Linguae francae vor allem unter der weniger gebildeten Bevölkerung Indiens entwickelt, während unter den Eliten des Landes Englisch die wichtigste Verkehrssprache ist. Da sowohl die Grammatik als auch das Grundvokabular von Hindi und Urdu identisch sind, bietet die Beherrschung des Hindi zudem eine solide Grundlage für das Erlernen von Urdu. 

Hauptaugenmerk der Sprachvermittlung liegt auf der passiven Beherrschung der Sprache, die es ermöglicht, relevante Quellen für Forschung und Anwendung mit einzubeziehen. Nach der erfolgreichen Absolvierung des Begleitfachs Hindi sind die Studierenden in der Lage, mittelschwere Hindi-sprachige Texte unter Zuhilfenahme eines Wörterbuches zu lesen. 

Indonesisch

Indonesisch (Bahasa Indonesia/Sprache Indonesiens), die Nationalsprache der Republik Indonesien, gehört zu den meistgesprochenen Sprachen der Welt. Linguistisch betrachtet handelt es sich bei der „Bahasa Indonesia“ um die malaiische Sprache, die auch Nationalsprache Malaysias und des Staates Brunei Darussalam ist. Indonesisch bzw. Malaiisch ist die mit Abstand bedeutendste Sprache Südostasiens.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© PixaBay Lizenz CC 1.0
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
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Japanisch

Japanisch (nihongo) ist die Amtssprache Japans und wird von etwa 127 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Der Großteil der Sprecher*innen wohnt auf dem japanischen Archipel.

Die japanische Sprache gehört neben der finnischen, türkischen und ungarischen Sprache zu den agglutinierenden Sprachen (aus dem Lateinischen agglutinare: „ankleben“). Grammatische Funktionen wie Kasus oder Tempus werden durch Anfügen von Affixen realisiert. Die älteste Schicht des Wortschatzes der japanischen Sprache bilden die rein japanischen Wörter. Sehr enge kulturelle und politische Beziehungen zu China über viele Jahrhunderte führten zu einer Übernahme der chinesischen Schriftzeichen und damit auch von chinesischen Wörtern bzw. Morphemen. Diese waren zunächst Fremdwörter, wurden aber im Laufe der Zeit durch phonetische Adaption an die japanische Aussprache angepasst. Selbstredend gibt es im Japanischen auch zahlreiche Fremdwörter aus europäischen Sprachen. Die japanische Schrift besteht nicht nur aus Kanji, den chinesischen Schriftzeichen, sondern zudem auch aus zwei Silbenschriftarten, den Hiragana, die sich aus den Kursivformen der Kanji entwickelt haben, und den Katakana, die aus abgekürzten Formen der Kanji abgeleitet worden sind. Jeder, der Japanisch lernt, muss sich also drei verschiedene Schriften aneignen.

Koreanisch

Koreanisch wird weltweit von ca. 79 Millionen Menschen gesprochen. Der Großteil der Sprecher lebt auf der koreanischen Halbinsel in Südkorea (48,4 Mio.) und in Nordkorea (23,3 Mio.).

Dazu kommen ca. 7 Millionen Auslandskoreaner, von denen die meisten in China (2,7 Mio.), den USA (2,1 Mio.) und Japan (0,9 Mio.) leben. Damit nimmt Koreanisch, laut Ethnologue 2016, den 12. Platz innerhalb der meistgesprochenen Muttersprachen der Welt ein.

Der Ursprung und die Zugehörigkeit des Koreanischen zu einer der heute anerkannten Sprachfamilien konnten bislang nicht eindeutig geklärt werden. Das Koreanische wird allerdings vielfach mit der altaischen Sprachfamilie in Verbindung gebracht, zu der Türkisch, Mongolisch und Tungusisch gehören. Zwischen diesen Sprachen und dem Koreanischen sowie dem Japanischen gibt es eine Reihe auffälliger struktureller Ähnlichkeiten, die aber auch als Ergebnis von Sprachkontakt erklärbar sind. Für den Nachweis einer genetischen Verwandtschaft, d.h. der Zurückführung auf eine gemeinsame Grundsprache, wurde bisher noch kein allgemein überzeugendes Material vorgelegt.

Der Ausgangspunkt für die Entwicklung, die zur Herausbildung des heutigen Koreanisch geführt hat, ist die Entstehung des vereinigten Sillareichs (668–935). Diese hatte nicht nur die erste politische Einigung der koreanischen Halbinsel zur Folge, sondern auch eine sprachliche Vereinheitlichung, wofür die Bezeichnung Altkoreanisch gebraucht wird. Mit dem Niedergang des Sillareiches und dem Aufstieg des Koryŏreiches zu Beginn des 10. Jahrhunderts entstand das frühe Mittelkoreanisch, das jedoch nur fragmentarisch in chinesischer Schrift belegt ist. Erst mit Einführung der koreanischen Schrift (Hangŭl) im 15. Jahrhundert durch König Sejong wurden sprachliche Zeugnisse für das Koreanische in größerem Maße verfügbar. In der Folgezeit fanden lautliche und grammatische Veränderungen statt, die bis zum 17. Jahrhundert zu einer sich vom frühen Mittelkoreanisch erheblich abweichenden Form des Koreanischen geführt haben (Spät-Mittelkoreanisch), aus der sich dann das heutige Koreanisch entwickelt hat.

Die koreanische Sprache stand unter dem Einfluss des Chinesischen, der sich hauptsächlich lexikalisch auswirkte. So besteht der heutige Wortschatz des Koreanischen zu etwa 60% aus chinesischen Lehnwörtern, den sogenannten sinokoreanischen Wörtern. Der sinokoreanische Wortschatz umfasst u.a. abstrakte Begriffe, wissenschaftliche Terminologie und Berufsbezeichnungen und wird vorzugsweise in der Schriftsprache sowie in wissenschaftlichen Fachtexten gebraucht. Die rein-koreanischen Wörter dagegen bilden den größten Teil des Alltagsvokabulars, in dem der sinokoreanische Anteil geringer ist. In strukturell-grammatischer Hinsicht weisen das Koreanische und das Chinesische jedoch keine Gemeinsamkeiten auf und gehören auch nicht zur gleichen Sprachfamilie.

Die über 65 Jahre andauernde Teilung Koreas und die damit verbundene divergente politische und ideologische Entwicklung in beiden Landesteilen haben auch sprachlich ihre Spuren hinterlassen. Dies zeigt sich sowohl im Gebrauch unterschiedlicher Bezeichnungen für die koreanische Sprache als auch in der Entstehung einer ideologisch motivierten nordkoreanischen Standardsprache. Offiziell wird das Koreanische in Nordkorea als chosŏn-mal und in Südkorea als hankuk-mal bezeichnet. Seit Mitte der 1960er Jahre betreibt Nordkorea eine ideologisch motivierte Sprachpolitik, die in der Entwicklung einer eigenen Standardsprache munhwaŏ (wörtlich 'Kultursprache') auf der Basis des Pyongyang-Dialektes mündete. Hierdurch grenzte sich Nordkorea auch sprachlich von Südkorea ab, da bis zu diesem Zeitpunkt der Dialekt um die Stadt Seoul p'yojunŏ als Standardsprache in beiden Teilen Koreas galt. Die lautliche und grammatische Struktur der beiden Sprachvarietäten ist jedoch weitestgehend gleich geblieben. Im Bereich des Wortschatzes lassen sich dagegen teilweise erhebliche Unterschiede feststellen. Im südkoreanischen Wortschatz hat infolge der Globalisierung und Internationalisierung die Zahl der englischen Lehnwörter stetig zugenommen. Diese machen heute etwa 7% des koreanischen Wortschatzes aus. Der nordkoreanische Wortschatz enthält dagegen nur sehr wenige englische Lehnwörter, dafür jedoch zahlreiche politisch-ideologisch motivierte Neubildungen, die in Südkorea nicht gebräuchlich sind. Außerdem wurden chinesische und andere fremdsprachliche Lehnwörter möglichst durch rein-koreanische Entsprechungen oder Neubildungen ersetzt.

Das Koreanische verfügt über zwei Schriftsysteme, die Hangŭl-Schrift (koreanische Schriftzeichen) und die Hancha-Schrift (chinesische Schriftzeichen). Erstere ist eine Alphabet- bzw. Buchstabenschrift, die im 15. Jahrhundert von König Sejong in genauer Anpassung an das Lautsystem des Koreanischen entwickelt wurde. Die Hancha-Schrift dagegen besteht aus Wortzeichen. Diese repräsentieren jeweils ein chinesisches (Lehn-)Wort mit seiner spezifischen Bedeutung und einer dem Koreanischen angepassten Lautung. Heute werden die sinokoreanischen Wörter vorwiegend in der Hangŭl-Schrift geschrieben, sie können jedoch auch mit chinesischen Schriftzeichen wiedergegeben werden.

Koreanisch ist eine relativ homogene Sprache mit nur geringen Unterschieden zwischen den einzelnen Dialekten. Diese zeigen sich vor allem in der Aussprache, der Intonation und der Verwendung der Satzschlussendungen. Mit Ausnahme des auf der Insel Jeju gesprochenen Dialekts können sich die Sprecher des Koreanischen untereinander weitestgehend problemlos verständigen.

[aus O-Rauch, Sang-Yi (2020): Praktische Grammatik der koreanischen Sprache. 2., durchgesehene Auflage. Hamburg: Buske.]

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© PixaBay Lizenz CC 1.0
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
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Mongolisch

Mongolisch gehört zu den Altaischen Sprachen und wird weltweit von ca. 9 Mio. Menschen gesprochen, die heute v.a. zwei Schriften benutzen.

In der Mongolei und den burjatischen Gebieten Russlands wird im Alltag das kyrillische Alphabet verwendet.

An offiziellen Gebäuden und auf Dokumenten findet man auch die vertikale mongolische Schrift, welche bis heute in der Autonomen Region Innere Mongolei der VR China in Gebrauch ist. Diese, auch als „klassisches Mongolisch“ bekannte vertikale Schrift, ist ein identitätsstiftender Faktor und wird daher im Staat Mongolei schrittweise wieder eingeführt.

An der Bonner Mongolistik beginnt das Studium mit der anwendungsorientierten Vermittlung des modernen Chalcha-Mongolischen, der Verkehrs- und Amtssprache der Mongolei. Ziel ist es, Studierende schon sehr früh im Studium zu praxisorientierter Anwendung ihrer Mongolisch-Kenntnisse zu befähigen. Sie erlangen Fertigkeiten im Hörverstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben sowie in interkultureller Kommunikation. Die Vermittlung der vertikalen mongolischen Schrift beginnt ab dem 3. Semester. In allen Kursen üben wir den Umgang mit Hilfsmitteln, die Erarbeitung kontrastiver Beispiele sowie Anwendung sprachwissenschaftlicher Grundlagen.

Sprachkenntnisse sind die entscheidende Schlüsselqualifikation, um Phänomene und Dynamiken des mongolischen Kulturraumes verstehen und einordnen zu können. In allen unseren Modulen werden kultursensible kommunikative und mediale Kompetenzen ausgebildet. Studierende werden so ermutigt und befähigt, sich entlang ihrer Interessen neue Themenfelder zu erschließen und auch fachübergreifend anzuwenden.

Persisch

Persisch (fārsī) gehört zur Familie der indogermanischen Sprachen und ist heute Amtssprache in Iran, Afghanistan (dort: fārsī-yi darī) und Tadjikistan (dort heute mit kyrillischem Alphabet geschrieben). Persisch wird heute von ca. 60–70 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen.

Historisch gesehen hatte das Persische eine noch weitaus größere Reichweite, da es einerseits zu den Verkehrssprachen etwa der Seidenstraßen-Region gehörte, andererseits als Kultur- und Elitensprache weit über Zentralasien hinaus z.B. bis nach Indien verbreitet war – und in bestimmten Kontexten heute noch ist.

Ältere Sprachstufen des Persischen sind die altiranischen Sprachen (bis ca. 100 v.Chr.); zu diesen Sprachen gehören z.B. das Altpersische und Avestische. Zu den mittelpersischen Sprachen (bis ca. 900 n.Chr.) gehören etwa Mittelpersisch, Soghdisch, Baktrisch und Parthisch. Mit der islamischen Eroberung des Sassanidenreiches und weiterer persophoner Gebiete verloren diese Sprachen an Bedeutung; nach dem Jahr 1000 n.Chr. kam es zu einer Art Renaissance des Persischen, das sich danach schnell zur zweiten wichtigen Kultursprache des Islam entwickelte – obwohl die ersten belegten Formen dieser Sprache noch in hebräischer Schrift verfasst wurden. Es entstand das sogenannte Neupersische, als eines der ersten bekannten Werke in dieser Sprache gilt das „Buch der Könige“ (Šāhnāma) von Firdausī. Das Neupersische zeichnet sich durch eine relativ hohe Anzahl an arabischen Lehnwörtern aus, die weit über den Bereich der religiösen Themen hinausgehen. Zudem wird es mit einem erweiterten arabischen Alphabet geschrieben. Auch heute dient das Neupersische noch als Verkehrssprache in Zentralasien und Südasien; seine Bedeutung als Literatursprache für den islamisch geprägten Raum ist nicht zu unterschätzen.

Im Studium werden Sie das Neupersische zunächst in der heutigen Standardform erlernen und im weiteren Verlauf Ihrer Ausbildung auch an ältere neupersische Texte („klassisches Persisch“) herangeführt werden.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© PixaBay Lizenz CC 1.0
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
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Tibetisch

Das Begleitfach Tibetisch ist mit dem B.A. Asienwissenschaften (Kernfach): Profil Tibetologie, zu kombinieren und kann (als eine Wahlmöglichkeit aus dem Sprachangebot des IOA) mit dem Profil Vergleichende Religionswissenschaft und dem Profil Kunstgeschichte in Asien und im Orient kombiniert werden.

Türkisch

Türkisch – auch Türkeitürkisch genannt – gehört zur Familie der Türksprachen. Die Türksprachen sind eine Gruppe von etwa vierzig genetisch miteinander verwandten Sprachvarietäten, die sich über ein geographisches Gebiet verbreiten, das sich vom Nordosten Sibiriens über Zentralasien inkl. benachbarter Gebiete der Russischen Föderation, den Iran und Kaukasus, das gesamte Anatolien und den Balkan erstreckt.

Dieses weite turkophone Areal ist das Ergebnis von Migrationsbewegungen türkischer Völkerschaften und von Kontaktphänomenen unterschiedlicher Art. Ein rezentes Beispiel hierfür sind die türkischen Gemeinschaften, die sich seit den 1960er Jahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern niedergelassen haben.

Innerhalb der Türksprachen hat Türkisch insofern eine besondere Stellung, als es zum einen mit ca. 70 Mio. Sprechern über die größte Sprecherzahl verfügt. Ein weiterer interessanter Punkt ist das hohe Prestige, das Türkisch in der türkischsprachigen Welt genießt. Als Herkunftssprache türkischer MigrantInnen in Deutschland hat es hierzulande ebenfalls eine hohe Relevanz.

Türkisch ist die Amtssprache der Türkischen Republik (sowie der Türkischen Republik Nordzypern). Aufgrund historischer Entwicklungen haben türkische Varietäten auch in manchen Ländern des Balkans einen gewissen Status.

Noch bis 1928 wurde Türkisch im arabischen Alphabet geschrieben, welches im Zuge der Schriftreform durch das heute noch gültige modifizierte Lateinalphabet abgelöst wurde.

Im Laufe Ihres Studiums des Begleitfachs werden Sie die Standardvarietät des Türkischen lernen, um sich im Kernfach intensiv mit originalsprachlichen Quellen zur Geschichte und Kultur der Türkei zu beschäftigen. Der Fokus der Sprachausbildung liegt daher auf der Vermittlung von grammatischen Kenntnissen und Strategien der Textanalyse.

Diese Kenntnisse benötigen Sie auch, um in späteren Stadien Ihres Kernfachstudiums Osmanisch zu lernen und mit osmanischen Quellen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu arbeiten. Das Osmanische ist der Vorgänger des Türkischen. Es war die Amtssprache des Osmanischen Reiches, das im Jahre 1299 im Nordwesten der Türkei gegründet und 1923 durch die Türkische Republik abgelöst wurde.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
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Vietnamesisch

Vietnamesisch (Tiếng Việt) ist die Nationalsprache Vietnams und wird von etwa 85 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Sie ist somit die bedeutendste Sprache Festland-Südostasiens.

Tandem-Lernen

Sprachenlernen im internationalen Tandem macht nicht nur Spaß, sondern ist eine der erfolgversprechendsten Methoden, um schnell im Alltag zu kommunizieren. Lernen Sie die verschiedenen Möglichkeiten kennen, einen Tandempartner zu finden:

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